Gewinner 2021 | fiabci

Aus Bewerbungen aus 15 Städten wurden 2021 folgende Projektentwicklungen mit dem FIABCI Prix d’Excellence Germany Award ausgezeichnet:

Gold Gewinner Gewerbe: Konversion Commerzbank-Hochhaus, Düsseldorf

Projektadresse: Kasernenstraße 39, 40213 Düsseldorf
Architekt: HPP Architekten GmbH

Projektentwickler: Kondus Erste Immobilienbesitz GmbH & Co. KG“, vertreten durch Hines Immobilien GmbH

Projektkontakt: www.hpp.com

Das zentral in Düsseldorf gelegene, ehemalige Commerzbank- Hochhaus wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut, saniert und für die Nutzung als Hotel zukunftsfähig gemacht. Das 13-geschossige Punkthochhaus befindet sich gegenüber dem Stammsitz der Commerzbank und wurde mit diesem über eine heute noch bestehende gläserne Brücke verbunden, die für die 60er-Jahre neuartig war.

Im Jahr 1998 wurde das Gebäude wegen seiner stilprägenden Konstruktion und insbesondere auch aufgrund seiner innovativen Vorhangfassade unter Denkmalschutzgestellt. Sie gilt als die erste elementierte Hochhausfassade in Deutschland.

Zwei Elemente sind für das Design des Gebäudes herausragend: Fassade und Tragwerk. Die vorgefertigten, eloxierten Aluminiumpaneele der Fassade zeichnen sich durch die markant gerundeten Fensteröffnungen aus. Im Zuge der Sanierung wurden die bauzeitlichen Aluminiumtafeln demontiert, aufgearbeitet und in neue Fassadenelemente eingebaut. Das Material konnte somit auch für das zweite Leben der Immobilie wiederverwendet werden.

Die Offenheit des Erdgeschosses bleibt auch nach der Sanierung ein zentrales Element: Die vollverglaste, transparente Fassade des Erdgeschosses lässt stadträumlich eine Tiefe entstehen, die in der sonst dicht bebauten Straßenflucht für den Ort besonders ist, da sich der Vorplatz visuell in die Hotellobby fortsetzt.

Aufgrund der Struktur des Hauses, entstehend aus den architektonischen und tragwerkstechnischen Gegebenheiten, konnte das Haus den heutigen Ansprüchen moderner Büros nicht mehr genügen. Eine Hotelnutzung war dagegen sehr gut umsetzbar und ist gemeinsam mit den Mieter RUBY hervorragend gelungen.

 

Gold Gewinner Wohnen: Bricks, Berlin

Projektadresse: Hauptstraße 27, 28, 29 & Belziger Straße 33, 10827 Berlin

Architekt: GRAFT

Projektentwickler: Trockland Management GmbH

Projektkontakt: http://www.graftlab.com

Projekthomepage: http://graftlab.com/projects/bricks

An der Hauptstraße in Berlin Schöneberg wurde das historische Postgelände revitalisiert, mit zwei Neubauten erweitert und die Dächer für die gewerbliche Nutzung aktiviert.

Auf rund 32.000 m² ist ein modernes, der Öffentlichkeit zugängliches Ensemble mit Büros, Restaurants, Geschäften und Wohnungen entstanden Die verschiedenen Gebäude zeichnen sich durch ihren jeweiligen individuellen Charakter aus, der aus der Entstehung der Gebäude in verschiedenen Jahrzehnten resultiert: Der östliche Teil des Grundstücks wurde in den Jahren 1901 bis 1919 nach den Plänen der Architekten Otto Spalding und Luis Ratzeburg für die Deutsche Reichspost erbaut und bis 1932 unter der Leitung des Architekten Fritz Nissle erweitert. Die im Stil der Moderne gehaltenen Erweiterungsbauten tragen dem Umstand Rechnung, dass die Reichspost zum damaligen Zeitpunkt motorisiert wurde.

Abgerundete Baukörper mit stark horizontaler Fassadengliederung bilden einen Kontrast zum ursprünglichen Postamt. Die denkmalgeschützten Bestandsgebäude gliedern die Fläche in mehrere Innenhöfe, die eine Aufwertung erfuhren, dabei jedoch ihren ursprünglichen Gewerbehof-Charakter beibehalten. Um sich in das bestehende Ensemble einzufügen, erhielten auch die Neubauten Ziegelfassaden, sodass die Tradition der denkmalgeschützten Flächen durch die Revitalisierung behutsam aufgenommen und fortgeführt wird.

In Anlehnung an die historischen Hofdurchfahrten erhielt das Gebäude einen großzügigen Durchgang von der Hauptstraße in den Hof. Der Anschluss in der bestehenden Baulücke in der Haupstrasse an die Giebelwand des Postgebäudes und an den Nachbarn Hauptstraße 30 erfolgt über ein Zurückschwingen der Fassade, die in diesem Bereich zu einer geneigten Dachfläche wird, ebenso im mittleren Teil der Fassade. Neben dem repräsentativen Eingang im Erdgeschoss entstanden an der Fassade zur Hauptstraße außerdem markante Fensterboxen und zurückschwingende Balkone in den oberen Geschossen.

 

Silber Gewinner Gewerbe: Neue Höfe, Herne

Projektadresse: Bahnhofstraße 65-71, 44623 Herne

Architekt: HPP Architekten

Projektentwickler: Landmarken AG

Projektkontakt: http://www.landmarken-ag.de

Projekthomepage: https://neue-hoefe-herne.com/

Aus dem ehemaligen Hertie-Warenhaus in Herne ist eine moderne Mixed-Use-Immobilie mit Büros, Gastronomie, Ladenlokalen, Dienstleistung und einem Fitnessstudio entstanden. Die moderne Architektursprache erhält das Denkmal, überwindet aber den Warenhaus-Charakter der 1960-er Jahre und schafft ein zeitgemäßes Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität.

Große Glasfronten und zwei offene Lichthöfe, die von oben ins Gebäude geschnitten wurden und ihm seinen Namen geben, schaffen eine freundliche, helle Atmosphäre. Der größere Lichthof dient als Treffpunkt, Kommunikationsort und zentraler Orientierungspunkt zugleich.

Das ehemalige Warenhaus, erbaut 1962, ist das letzte Werk des bekannten Architekten Emil Fahrenkamp. Charakteristisch sind die Lamellen an der Fassade. Diese wurden, um dem Denkmalschutz zu genügen, nach dem Umbau wieder angebracht, jedoch gekürzt, um eine angemessene Belichtung zu ermöglichen. Von außen betrachtet sind die von oben ins Gebäude geschnittenen Atrien nicht zu sehen, sorgen jedoch innen für helles, freundliches Licht.

Darüber hinaus wurde das Raster der Lamellen an der Fassade so gut geplant, dass man Belichtungseinschränkungen nicht mehr wahrnimmt. Auf diese Weise wurde der Denkmalschutz perfekt umgesetzt Das Nutzungskonzept der Neuen Höfe ist als Quartierskonzept zu verstehen, da es individuell aus dem Standort heraus und für den Standort entstanden ist. Der Mehrwert besteht für die Stadt Herne in der Aufwertung dieses zentralen Orts durch eine nach langem Leerstand nun zukunftsfähige Immobilie.

Mit der Belebung eines Gebäudes, das mit gemischten Nutzungen ganztägig bespielt ist, werden positive Effekte für die Nachbarschaft erzielt. Die Mieter und Nutzer des Gebäudes finden im Gebäude selbst viele potenzielle Kunden und Angebote – bis hin zu den Höfen, die einen Ruheraum mitten in der City schaffen.



Silber Gewinner Wohnen: th62 - Neubau von sechs Stadthäusern Thulestraße 62, Berlin

Projektadresse: Thulestraße 62, 13189 Berlin

Architekt: zanderrotharchitekten gmbh

Projektentwickler: SmartHoming GmbH / Bauträger: UBM Development Deutschland

Projektkontakt: https://www.zanderroth.de/de/

Projekthomepage: https://www.zanderroth.de/de/projekte/th62/

Auf dem Gelände der ehemaligen Engelhardt-Brauerei zwischen Tal- und Neumannstraße in Berlin Pankow entstand in einer parkähnlichen, autofreien 11.000 m² großen Stadtlandschaft ein Ensemble aus sechs freistehenden Stadthäusern, die sich architektonisch zu allen Himmelsrichtungen öffnen.

Jedes einzelne der Gebäude verfügt über ein großes Foyer und ein zentrales Atrium mit einer offenen Treppe. Von hier aus werden jeweils 66 unterschiedlich große Wohneinheiten erschlossen. Die tiefen Grundrisse beweisen dabei einen überraschenden Grad der Optimierung.

Gestaltete Aufenthaltsbereiche und Kinderspielflächen bieten Platz zum Verweilen. Diese Offenheit stellt eine einladende und verbindende Alternative zu dichten Gründerzeitvierteln, zum klassischen Baulückenschluss und geschlossenen Berliner Blockrand dar. Hier integrieren sich die Wohngebäude in die Landschaft.

Bei der Gestaltung der Fassade wurde vorrangig mit thermisch modifizierter Kiefer gearbeitet. So wurde eine offene, mit Vor- und Rücksprüngen gegliederte Fassade mit maximalem Lichteinfall geschaffen. Durch die großzügigen und raumhohen Holzfenster stehen die lichtdurchfluteten Wohnungen in beson derer Beziehung zu dem städtischen Landschaftsgarten, der die Häuser umgibt. Dieser schafft eine Verbindung zwischen der Umgebung und den Wohngebäuden, zwischen dem öffentlichen Raum und den privaten Bereichen. Innen und außen verzahnen sich so zu einem Raum.

Alle Wohnungen verfügen über umlaufende Terrassen und Balkone, auf denen insgesamt 2600 Pflanztröge installiert sind. In allen Trögen befinden sich Pflanzungen, die für ein angenehmes Klima und „grüne Fassaden“ sorgen. Über die Jahre werden dort die „hängenden Gärten“ von Pankow entstehen.

 

Silber Gewinner Wohnen: Panta Rhei I und II, Landau

Projektadresse: Philosophengarten 1-11, 76289 Landau

Architekt: Thorsten Holch

Projektentwickler: ARCHImedes

Projektkontakt: http://www.archimedes-landau.de

Projekthomepage: http://www.philosophengarten.com

Das ehemalige französische Generalstabsgebäude „Etat Major“, ein Gebäudeensemble in untypischer Midcentury-Modern-Architektur wurde mit den Baukörpern Panta Rhei I und II zu einem nachhaltigen und architektonisch anspruchsvollen Quartier entwickelt.

Die Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudesund die Nachverdichtung der Flächen erfolgte unter der Prämisse den Bestand zu erhalten und mit zwei wellenförmigen Neubauten, die auf Bestände, Gebäude und Bewuchs eingehen, zu einem Wohnquartier zu ergänzen.

Die attraktive Lage, zentral und doch inmitten von Grünanlagen, an der Promenade des Landesgartenschaugeländes 2015, unweit vom Naturschutzgebiet Ebenberg, bei bester Verkehrsanbindung und Infrastruktur, macht den Philosophengarten zu einem attraktiven Lebensraum.

Ein großer Vorteil des Entwurfes sind die variablen Grundrisse im Baukastenprinzip. Das macht Wohnungen kombinierbar. Dieses hohe Maß an Flexibilität erlaubt so, die Wohnung an die Lebensumstände und Bedürfnisse der Bewohner anzupassen.

Das Prinzip der Sozialdurchmischung mit flexiblen Raumangeboten stand bei der Entwicklung im Vordergrund. Das Quartier wurde für unterschiedliche Generationen konzipiert, wobei besonders Wert auf Inklusion durch die barrierearmen Wohnungen und barrierefreien Zugänge zu den Wohnungen und Tiefgaragen gelegt wurde.

Die Verbindung von Kunst und Bau ist ein wesentlicher Bestandteil des Gestaltungskonzepts des Quartiers. Hochwertige, großformatige Reproduktionen von Joseph Rosalia Heins „Philosophenporträts“ sowie die vertikalen Bepflanzungen dienen als Beschattung der Wohnräume. Die künstlerische Gestaltung setzt sich in den Tiefgaragen und Aufzügen als Graffiti fort.

 

Bronze Gewinner Gewerbe: Hannover, Büro- und Geschäftshaus, Hannover

Projektadresse: Vahrenwalder Str. 11 / Phlipsbornstr. 2, 30165 Hannover

Architekt: léonwohlhage Architekten GmbH

Projektentwickler: LIST Develop Commercial GmbH & Co. KG

Projektkontakt: http://www.list-gruppe.de

Projekthomepage: https://www.list-gruppe.de/projekte/buero-und-geschaeftshaus-hannover/

Das 25.000 qm große Bauwerk aus fünf oberirdischen Geschossen sowie zwei Tiefgaragenebenen stellt einen selbstbewussten Stadtbaustein am nördlichen Eingang zur Innenstadt Hannovers dar.

Das dreieckige Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft zu den prägenden Gebäuden der Continental AG. Das Gebäude bringt eine klare und entschiedene städtebauliche Haltung mit einer attraktiven Nutzung in Einklang. Das Büro- und Geschäftshaus reicht bis an die Grundstücksgrenze heran und umfasst einen großen, geschützten Hof.

Das markante Volumen steht im Dialog mit dem mächtigen Industriebau auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der an dieser Stelle seit dem frühen 20. Jahrhundert das Stadtbild prägt.

Das Gebäude wurde als Solitär in offener Bauweise geplant. Abgerundete Ecken fügen es auf organische Weise in seine Umgebung ein. Zwei großzügige Öffnungen in den beiden unteren Geschossen laden die Öffentlichkeit in das Haus und die Geschäfte ein. Die oben anschließende Fassade von Büro und Hotel ist im Kontrast dazu geschlossener gestaltet und mit rhythmisch versetzten Feldern strukturiert. Die Ziegelflächen zeigen unterschiedliche Profile, was eine Anmutung von Plastizität erzeugt. Zum Innenhof hin reflektiert eine helle Putzfassade das Licht und führt es in den landschaftlich gestalteten Außenraum. Die Passanten erleben im Vorbeigehen einen Baukörper mit einer allseitig hochwertigen Fassade. Prägend für das Erscheinungsbild ist die umlaufende gediegene Klinkerfassade mit ihren großformatigen Fensteröffnungen.

Insbesondere an der Spitze in Richtung Innenstadt und entlang der Vahrenwalder Straße signalisieren die filigranen Glasfassaden Offenheit und eine attraktive Nutzung. Hier wird ein Entrée zur Innenstadt formuliert, das als würdiges Pendant zum denkmalgeschützten Conti-Gebäude den Stadtraum prägt.

 

Bronze Gewinner Wohnen: Nachversichtung als Generationskonzept - Gustav Brandt'sche Stiftung, Hannover

Projektadresse: Bischofsholerdamm / Häckelstraße / Freundallee, 30173 Hannover

Architekt: lNeubauten: (pfitzner moorkens) architekten / Pflegeheim: Kiepke + Neumann architekten / Bestandsgebäude Stiftung: Meinhof Architektur

Projektentwickler: Dr. Meinhof und Felsmann GBS GmbH & Co. KG

Projektkontakt:http://meinhof-felsmann.de/

Das Areal des markanten Bestandsgebäudes der Gustav-Brandtschen-Stiftung in Hannovers Süden, gebaut 1937, wurde durch das Pflegeheim mit 75 Plätzen sowie zwei Wohnneubauten in der Haeckelstraße und am Bischhofsholer Damm verdichtet, die mit insgesamt 23 Wohneinheiten das innerstädtische Grundstück aufwerten.

Während das zurückhaltende Walmdachgebäude in der Haeckelstraße sich modern in die villenartige Nachbarschaftsbebauung einfügt, wurde für den stark frequentierten Bischhofsholer Damm an präsenter Stelle eine selbstbewusste Antwort auf das nach Fertigstellung in der zweiten Reihe liegende Bestandsgebäude entwickelt.

Markant und identitätsstiftend positioniert sich der Neubau mit einem überraschenden Giebelmotiv vor dem ehrwürdigen Bestandsgebäude und nimmt dessen Giebelständigkeit spielerisch auf. Beide Wohnungsneubauten verbindet der unprätentiöse und zeitlose Materialumgang mit Dachziegeln und Putz sowie filigranen hochwertigen Holzbekleidungen im Bereich der Hauszugänge.

Das generationenübergreifende Gesamtkonzept umfasst gleichzeitig auch die Erweiterung des bestehenden Pflegeheims und den Umbau des Bestandsgebäudes zu studentischem Wohnen. Menschen mit und ohne Behinderung, Singles, Familien, Studenten, Auszubildende des benachbarten Kinderkrankenhauses und Paare in WGs und Wohnungen. Betreutes Wohnen für ältere Menschen und Menschen mit körperlichen und /oder kognitiven Einschränkungen, Altentagespflege und stationäre Pflege runden das Konzept ab. Die einheitlichen Außenanlagen ziehen alle Nutzungen zusammen.